Stadtnatur: Vogelunfall, Vogelfindling, Vogelnotfall . . .

„Was tun?“ Das fragen sich Viele, wenn sie einen hilflosen Vogel finden. Und jetzt, in der für Vögel besonders aktiven und stressigen Zeit, in der Junge aufgezogen werden müssen, passiert das recht oft.  Die meisten von uns wollen dann gerne helfen und schießen dabei schnell über das Ziel hinaus. Denn auch im Falle eines Unfalls benötigen Vögel im Grunde keine Hilfe.

Auch viele Vogelkinder, die vermeintlich alleine und flugunfähig auf der Wiese, an der Straße oder auf dem Balkon hocken, brauchen in aller Regel keine Hilfe. Denn Mama und Papa sind oft in der Nähe und warten nur bis die Luft rein ist. Denn so lange, wie ein Mensch in der Nähe ist, werden sie nicht kommen. Daher ist es besser, eine Weile in Ruhe die Szenerie zu beobachten um zu entscheiden, ob der Kleine wirklich Hilfe braucht.

Bei offensichtlichen Verletzungen sollte man aber auf jeden Fall einschreiten. Wer kennt es nicht: Es macht „BUMP“ an der Scheibe, es fliegen ein paar Federchen weg und wir wissen – da hatte Einer einen Unfall, und zwar ein Vogel. Machen wir uns hier nicht zu viel Hoffnung: Viele Vögel überleben diesen Crash nicht. Falls aber doch, sollte das Unfallopfer nach Verletzungen durchgecheckt werden.  Ist der Vogel nur benommen und äußerlich unverletzt sollte er in einen Karton gelegt, mit einem Handtuch abgedeckt und zunächst an einem kühlen und ruhigen Ort abgestellt werden. Mindestens zwei Stunden Ruhe sollte man dem Tier dann gönnen, denn so ein Anflugtrauma verursacht schon Kopfweh und ggf. auch einen Schock. Erst wenn das Tier von sich aus anfängt sich bemerkbar zu machen sollte das Handtuch (möglichst draussen) entfernt werden.

Das sind nur ein paar Verhaltenstipps auf die Schnelle, viel mehr findet man auf der Seite www.wildvogelhilfe.org. Hier hat sich ein wahres Netzwerk an Spezialisten gebildet, die sich um Vögel kümmern, gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen und notfalls auch Vögel aufnehmen. Die Wildvogelhilfe kommt übrigens aus dem Ruhrgebiet, was uns natürlich ganz besonders freut!

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Foto: © Wildes Ruhrgebiet – Juliane Heller