Stadtnatur- Steinkäuze, seltene Bewohner des Ruhrgebiets
Ein junger Steinkauz hat das Fenster eines alten Schuppens als Aussichtspunkt gewählt. Vor dem Schuppen liegt eine große kurzrasige Wiese mit vielen alten Obstbäumen. In einer der beiden Brutröhren hat das Steinkauzpaar zwei Junge großgezogen, die mittlerweile flügge sind. Selbstständig gehen sie bereits auf die Jagd, lassen aber keine Gelegenheit aus, um die Altvögel nach Futter anzubetteln.
In den Randbereichen des Ruhrgebiets kann man den Steinkauz mit viel Glück entdecken. Wo die Landschaft noch abwechslungsreich ist und vor allem strukturreiche Viehweiden vorhanden sind, kann der Steinkauz erfolgreich nach Mäusen, Regenwürmern und Käfern jagen. Alte Obstbäume und Kopfbäume sowie Gebäudenischen bieten ihm gute Brutmöglichkeiten. Alternativ nimmt der Steinkauz auch gerne künstliche Brutröhren an. Alte Obstbaumwiesen befinden sich oft in der Nähe von Bauernhöfen, so dass der Steinkauz dann in unmittelbarer Nähe zum Menschen lebt.
Der Verlust von Grünlandflächen sowie geeigneter Höhlenbäume und alter Gebäude hat dazu geführt, dass der Brutbestand in den letzten Jahren vielerorts erheblich abgenommen hat. Dabei hat NRW für den Steinkauz eine hohe Verantwortung, denn hier brüten 70% des gesamtdeutschen Bestandes.
Bild & Text: © Wildes Ruhrgebiet – Christof Wermter